Das Ziel der Europäischen Kommission ist es, in den Bereichen Klima, Energie, Landnutzung, Verkehr die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken. Dies ist eine enorme Herausforderung für alle Gesellschaftsbereiche. Eine Biogasanlage kann regional einen großen Beitrag dazu leisten, diese Ziele zu erreichen.
Eine solche Anlage sollte – eingebettet in einer regionalen Kreislaufwirtschaft – unter anderem zur Dekarbonisierung der lokalen Milchviehwirtschaft beitragen und die Nitratbelastung in den Böden reduzieren. Zudem sollte aus der Verarbeitung der Wirtschaftsgüter eine 100%ige Wiederverwertung generiert werden.
Mit biwi ist ein vollumfänglicher Nutzen geschaffen der zum einen in der Landwirtschaft sowie beim Einsatz von CO2 neutralen Energieträgern der Gesamtheit zu Gute kommt.
Mit der Verarbeitung von Stallmist und Gülle, werden bereits in der Viehzucht die entstehenden Treibhausgasemissionen wie Methan und CO2 deutlich gesenkt. Mit der Rückführung von vergorenem Material auf die Wiesen und Feldern werden Nitratbelastungen und Ammoniakemissionen reduziert.
Das vergorene Material soll durch Weiterverarbeitung als hochwertiger organischer Dünger von der Landwirtschaft bis zum Obst- und Gemüseanbau eingesetzt werden. Das gewonnene Biogas, als regenerativer Energieträger wird durch verschiedene Prozesse gereinigt, sodass am Ende mit dem Biomethan und dem reinen CO2, zwei hochwertige Gase zur Verfügung stehen die als CO2 neutrales Produkt in die regionale Wirtschaft wiederum zurückgeführt werden.
Damit entsteht eine regionale Kreislaufwirtschaft die zugleich einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leistet.
Mist und Gülle erzeugen Treibhausgase wie Methan und CO2, welche auf den Weideflächen ungenutzt in die Atmosphäre entweichen. Biogasanlagen können aus Biogas mittels moderner Membrantechnologie Methan und das CO2 separieren. Die beiden gewonnenen hochreinen Gase werden zur Erzeugung von verflüssigten Bio-LNG und Kohlensäure aufwendig weiterverarbeitet.
Um die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, dürfen global nur mehr rund 355 Gigatonnen CO2 in die Atmosphäre gebracht werden. Das ist ein ambitioniertes Ziel. Beim aktuellen Verbrauch ist dieses CO2-Budget bereits in knapp acht Jahren erschöpft. Die Europäische Union hat ein klares Bekenntnis zur Dekarbonisierung abgegeben – ein Bekenntnis zur Vermeidung von CO2, welches durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt wird.
Ammoniak hat in diversen Bereichen der Technik eine große Bedeutung. Der größte Teil des Ammoniaks wird für die Herstellung von synthetischen Düngemitteln, dem sogenannten Kunstdünger verwendet. Weitgehend unbekannt ist jedoch, dass die Herstellung von Ammoniak, einen signifikanten Teil der globalen CO2-Emissionen verursacht. So werden pro Tonne erzeugten Ammoniak, ca. 1,9 t CO2 freigesetzt. Weltweit verursacht die Herstellung von Ammoniak ca. 2 % der gesamten CO2-Emissionen. Dies entspricht in etwa 1.000.000.000 Tonnen CO2. Der weltweite Straßengüterverkehr verursacht vergleichsweise 1.200.000.000 Tonnen.
biwi kann mit seinem organischen Dünger aus natürlicher Herstellung, den nötigen Einsatz von Kunstdünger aus Ammoniak reduzieren.
Hier ergibt sich ein Einsparungspotenzial von bis zu 3.500.000 kg CO2 im Jahr. Durch die reduzierte Ausbringung von Mist und Gülle auf die Felder, werden weiters rund 5.000.000 kg CO2 im Jahr eingespart.
Durch die Produktion von rund 11.000 kg Bio-Methan am Tag, können rund 130 LKWs nahezu CO2 neutral benützt werden. Ein durchschnittlicher LKW stößt rund 792 g/km aus. Bei einer mittleren Kilometerleistung von 120.000 km im Jahr werden ca. 95.040 kg CO2 durch Verbrennung fossiler Energieträger je LKW freigesetzt. Bei einer angenommenen Anzahl von 130 LKWs können durch die Nutzung von Bio-Methan rund 11.200.000 kg an CO2 aus fossiler Verbrennung eingespart werden.
Biogas Wipptal hat insgesamt die Kapazität, vorwiegend im Bereich der Landwirtschaft und im Transportsektor, eine CO2 Einsparung von rund 19.700.000 kg zu erwirken.